Der Unterschied zwischen Takt und Rhythmus
Bei einem Takt handelt es sich um wiederkehrende Impulse, zwischen denen eine exakt gleichlange Zeitstrecke liegt, ähnlich wie bei einer Uhr. Bei einem Rhythmus jedoch gibt es zwischen den Impulsen eine variable Zeitlänge. Für alle Lebewesen sind Rhythmen die wichtigste Gliederung der Zeit, sie bilden die Basis deiner Gesundheit. Mit modernsten Geräten lässt sich der Rhythmus deines Herzens aufzeichnen und interpretieren. Man spricht dabei von der Herzratenvariabilität (HRV).
Die Messung der Herzratenvariabilität – DER Marker für Gesundheit
Was ist HRV?
Bei gesunden Menschen reagiert das Herz wie ein High-Tech-Instrument ununterbrochen auf äußere und innere Signale mit fein abgestimmten Veränderungen („Variationen“) der Herzschlagfolge. Diese Veränderungen werden von unserer inneren Uhr, unserer Atmung, unseren Emotionen und von äußeren Einflüssen gesteuert; d.h. unser Herz reagiert unmittelbar auf alles, was wir im Außen erleben und im Inneren denken und fühlen. Dieses Phänomen nennt man Herzratenvariabilität, abgekürzt HRV.
Womit wird gemessen?
Bisher war es relativ kompliziert, die HRV über einen längeren Zeitraum genau zu messen. Mittlerweile gibt es entsprechende Hardware, die es erlaubt, die Körperfunktionen ohne großen Aufwand bis zu hundert Stunden ohne Unterbrechung aufzuzeichnen. Diese neuesten Geräte messen 3,5 cm im Quadrat, wiegen gerade einmal 16 Gramm und werden ausschließlich über 2 Klebeelektroden am Brustkorb befestigt.
Wie wird analysiert?
Die Messdaten werden mittels USB in weniger als 15 Sekunden verschlüsselt zum streng abgesicherten Server übertragen. Hochspezialisierte Software erstellt eine sofort verfügbare Komplettanalyse mit einer grafisch leicht erfassbaren Wertung aller Ergebnisse nach dem Schulnoten- und Ampelsystem. Zusätzliche Peer-group-Vergleiche aller Daten, sowie die prägnant und leicht verständlichen Erklärungen für alle Analyseparameter und individuell auf die jeweilige Messung abgestimmte Empfehlungen, fördern die Beobachtung und Analyse ebenso wie verständliche Verlaufsdiagramme für die wesentlichsten Gesundheitsdeterminanten. Kernstück der zurzeit umfassendsten HRV-Diagnostik ist die Transformation aller wesentlicher HRV-Daten in das sogenannte Lebensfeuer®, ein leicht erfassbares Abbild der individuellen Gesundheit und des Gesamtzustandes eines Menschen in eine besonders emotionalisierende feuerähnliche Grafik.

Warum fasziniert die HRV?
Schon seit jeher hat man versucht, den Zustand des Menschen diagnostisch zu erfassen. Ausgehend von der Pulsdiagnostik im 5. Jahrhundert vor Christus fand im 20. Jahrhundert eine bahnbrechende Entwicklung durch Labordiagnostik, Röntgen, Ultraschall, MR und PET statt. Die Lebensfeuer-Darstellung hat einen weiteren großen Schritt gesetzt und den neuen Bereich einer bildgebenden Funktionsdiagnostik geschaffen. Die Lücke zwischen Befund und Symptom wird geschlossen, die punktuelle Betrachtungsweise wird von einer dynamischen abgelöst. Beispielsweise erlaubt die Lebensfeuer-Darstellung, dem Befund „beruflicher Druck“ mit den Symptomen „Gereiztheit“ und „chronische Müdigkeit“ das zugehörige Bindeglied “mangelnde Erholungsfähigkeit” und “paradoxe Schlafarchitektur” objektiv zuzuordnen.
Wozu 24 Stunden messen?
Als hochsensitive Testmethode spiegelt die HRV die vielfältigen Möglichkeiten, auf Reize zu reagieren. Das Ergebnis jeder Messung wird von der jeweils vorliegenden genetischen Konstitution und ganz maßgeblich von der Summe vergangener und gegenwärtiger innerer und äußerer Einflüsse gestaltet. Über einen kurzen Zeitraum erfasst, kann das Ergebnis einer HRV Messung durch die vorangegangene Nacht, Nahrungsmittel, Treppen steigen oder Sporteinheiten, Durst, Ärger, Freude, zu warme Kleidung, ärgerliche Telefonate etc. massiv verändert werden. Valide Aussagen aufgrund von Kurzzeitmessungen erfordern die Berücksichtigung der individuellen Konstitution, der momentanen Situation der Messung und ein Höchstmaß an Standardisierung (Atemfrequenz, Körperhaltung, Emotion, äußere Bedingungen wie Raumtemperatur etc.). Messungen über einen Zeitraum von 20 Stunden oder mehr erlauben hingegen einen dynamischen Einblick in die funktionelle Alltagsphysiologie eines Menschen. Das Ausmaß der Anpassungsfähigkeit an Stress kann aus gesetzmäßig einander bedingenden biologischen Mustern abgelesen werden.

Diagnostischer Wert
Der organismischen Zeit und ihrer Verschränkung in die biologischen Rhythmen wird eine wesentliche Rolle in der Diagnostik der Zukunft zugemessen. Hinweise dafür finden sich in jüngeren Forschungsergebnissen, wonach Störungen der biologischen Rhythmik mit einem deutlichen Anstieg des Krebserkrankungsrisikos und der Herzinfarktinzidenz einhergehen. Überforderungen des Organismus und mangelnde Erholungsfähigkeit bilden sich in der funktionellen Rhythmik ab und verschlechtern Koordination und Synchronisation von Organsystemen. Ausreichende Erholung und die sinnvolle Nutzung der verfügbaren Regenerationszeiten sind entscheidend für den Ausgleich der durch Beanspruchungsprozesse beeinträchtigten Leistungs- und Funktionstüchtigkeit. Die bedeutendste Rolle kommt dabei der Nachtruhe bzw. dem Schlaf zu.
Der Schlüssel zur Gesundheit – Vagotonie
Ein gesundes Herz schlägt also nicht maschinell, metronomisch oder gleichförmig – eine Tatsache, die selbst in der Medizin oft nur andeutungsweise bekannt ist. Diese natürliche Unregelmäßigkeit des Herzschlages ist Ausdruck seiner harmonisch simultanen Anpassungsfähigkeit an unmittelbar auftretende Situationen und auch an gleichzeitig ablaufende, körpereigene biologische Vorgänge. Im Idealfall ist das Herz in der Lage, seine Frequenz an jeden einzelnen Atemzug anzupassen. Die Erklärung ist leicht: Jeder Atemzug erzeugt Unterdruck im Brustraum. Durch diesen Sog strömt während der Einatmung Luft, zugleich aber auch kurz mehr Blut in den Brustraum ein. Um dieses erhöhte Blutvolumen aus dem Brustraum in den Körper weiter zu transportieren, schlägt das Herz während der Einatmung kurz minimal schneller, um sich bei der Ausatmung wieder zu entschleunigen. Während einer erholsamen Tiefschlafphase besteht ein Verhältnis von ca. vier be- und entschleunigten Herzschlägen zu einem Atemzyklus. Über einen Zeitraum von vier Atemzügen ändert sich der Blutdruck in einer langsamen Wellenphase, um wieder zu seinem Ausgangspunkt zurückzukehren und über vier minimalen Blutdruckwellen findet eine Zu- und Abnahme der Gewebsdurchblutung statt. Diese, harmonischen Zeitverhältnisse des autonomen Nervensystems sind vergleichbar mit einem musikalischen Obertonspektrum. Diese dem Willen nicht zugänglichen, unbewusst ablaufenden körperlichen Prozesse, münden bei weiterer Vervielfachung in die Ausschüttungszyklen von Hormonen und weisen auf das rhythmisch harmonisch verlaufende Konzept biologischer Vorgänge. Diese Synchronizität und Harmonie ist vor allem im Erholungszustand (medizinisch als Vagotonus bezeichnet) gegeben. Die medizinische Grundlagenforschung kann seit ca. 10 Jahren auf molekularer Ebene nachweisen, dass die in fatalen Kaskaden verlaufenden Krankheitsprozesse nur im Vagotonus durchbrochen werden können. Auch körpereigene Reparaturvorgänge finden – molekularbiologisch bis ins kleinste Glied bewiesen – nur in Phasen des Vagotonus statt. Dieser medizinische „Beweis“ spiegelt das Jahrtausende alte – in allen medizinischen Traditionen angewandte – Wissen sämtlicher menschlichen Kulturen über Gesundung wider. Gleichzeitig ist sich die „Schulmedizin“ der Tatsache bewusst, dass durch Medikamente ein natürliches Ausmaß an Vagotonus nur sehr eingeschränkt erzielbar ist. Der Zugang zum autonomen Nervensystem, also der Weg in die Synchronisation des Vegetativums ist aber sehr wohl mit nicht-pharmakologischen Methoden wie Musik möglich.
„Silent inflammation“ – die „Ursuppe für Krankheit“?
Auf molekularbiologischer Ebene liegt die Erklärung für die Kollateralschäden des modernen Lebensstils in der Rolle des oxidativen und nitrosativen Stresses begründet. Die Ursache aller Zivilisationskrankheiten liegt in der sogenannten „silent inflammation“. In subjektiv nicht fassbaren, wiederholt auftretenden kleinen entzündlichen Prozessen, die – entsprechend dem „Eisbergprinzip“ – letztendlich als Herzinfarkt, Schlaganfall, Krebs, Alzheimer, Diabetes oder einer anderen Erkrankung zum Vorschein kommen. Es sind also – ähnlich wie bei Psychotraumen – nicht allein die dramatischen Ereignisse, die krank machen, sondern die Summe vieler kleiner Phänomene. Und ähnlich wie in der Notfallpsychologie suffiziente Strategien für Leidtragende von Katastrophen entwickelt wurden, funktioniert auch unsere Akutmedizin hervorragend. Eine kausale, also an den Ursachen ansetzende Therapie für Erkrankungen als Folge von Bewegungsmangel, Fehlernährung und psycho-emotionalen Mikrotraumen wird zuweilen versucht, gelingt aber viel zu selten. Wobei mit der Entdeckung jenes Schlüsselmoleküls, das alle Formen von Entzündung bis hin zur Sepsis zu unterdrücken vermag, der Schlüssel zur Volksgesundheit eigentlich bereits gefunden wäre: Acetylcholin, Überträgersubstanz des Parasympathikus, jenes Anteils des autonomen Nervensystems, der Regeneration und Heilung steuert und vorwiegend über Atmung moduliert wird. (s. Kevin Tracey „the inflammatory reflex“. Nature 2002)

Gesund sein ist kinderleicht
Das „Wegbrechen“ des Parasympathikus steht am Beginn jeglicher Erkrankung, sein „Wiederaufflammen“ am Beginn jeglicher Heilung. Die Interaktion zwischen Bewegung, Ernährung, Schlaf, Regeneration und den uns Menschen ständig begleitenden Emotionen mit unserer Atmung ist klar ersichtlich. Die einfachen Möglichkeiten, diese Wechselwirkungen bewusst mit dem Lebensfeuer zu messen und zu nutzen, stünden jedem offen. Lustvolles Dasein, wie es kleine Kinder pflegen (wenn man sie lässt), besteht aus Freude an Bewegung, tiefem erholsamen Schlaf, zuträglichem Essen und Trinken, dem ungehemmten Ausleben psychoemotionaler Befindlichkeit und Regelmäßigkeit. Diese Kinder zeigen besonders hohe Parasympathikus-Aktivität. „Werdet wie die Kinder“ kann somit durchaus als Appell für einen – von Natur aus vor-gesehen – gesundheitsförderlichen Lebensstil betrachtet werden.
Ohne Regeneration kein Leben
Der Mensch lernt zu leben, so lange er lebt. Alle bewussten und unbewussten Reize veranlassen ihn zu lernen, wie er auf künftige Herausforderungen bestmöglich reagiert. Entscheidend dabei ist die Intensität eines Reizes und die Fähigkeit, Reize zu verarbeiten.Jeder Sportler kann seine Leistung nur durch die Abfolge von Reiz und Reizverarbeitung steigern. Für den Menschen als „adaptiv-antizipativ schwingendes Wesen“ ist die rhythmische Abfolge von Anforderung (=Leistung) und Regeneration (=Erholung) unabdingbare Voraussetzung für das Leben an sich.
Die immer stärkere Sehnsucht nach Rekreation liegt in den – für viele unerträglich gewordenen – Anforderungen des täglichen Lebens, und dem gleichzeitigen Unvermögen diesen „overflow of stress“ zu verarbeiten, begründet. Die über Jahrtausende funktionierenden Stressverarbeitungsstrategien würden zwar nach wie vor wirken wenn wir sie nicht „verlernt“ hätten. Wir sind dazu gemacht, Stunden gehend und arbeitend im Tageslicht zu verbringen, um in der Folge rechtschaffen müde zu ruhen. Es tut uns gut, Wasser zu trinken und Nahrungsmittel mit niedrigem glykämischen Index zu uns zu nehmen, dann wenn wir hungrig sind. Es ist unsere Natur, uns auf eine Sache zu konzentrieren und danach auf eine nächste. Und es liegt in unserem Wesen, uns von begründeter Angst und ehrlichem Vertrauen leiten zu lassen.

Jede(r) will ein schönes Lebensfeuer.
Ausgehend von einer einfachen, nichtinvasiven, kostengünstigen und selbst durchführbaren Messung der Herzratenvariabilität aus einem Langzeit EKG über 24 Stunden wird der allgemeine Gesundheitszustand objektiv ermessen und die unmittelbaren Auswirkungen der individuellen Lebensumstände sichtbar. Gleichzeitig werden neben allfälligen Risiken auch alle Gesundheitsressourcen aufgezeigt, die es erlauben, individuelle Ansatzpunkte für zielgerichtete Strategien zu planen und diese in der Folge zu evaluieren. Die Transformation aller Gesundheitsdaten in ein spezielles Spektrogramm, das „Lebensfeuer“ eines Menschen, führt beim Gemessenen zur positiven Motivation, ein besseres, schöneres Lebensfeuer haben zu wollen. Ein neuartiger Zugang, der nicht mit der Angst, sondern mit der natürlichen Neugierde des Menschen arbeitet.

Herausgeber und Medieninhaber: Verein „Natur heilt – Netzwerk für Kooperation mit und für Natur“, A-8382 Mogersdorf 179
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